Erneuter Schulkrimi in Rheinbach

19.02.2021
Pressemitteilung

Betrachtet man die teils nervenaufreibenden Vergaben von Schulplätzen an der Rheinbacher Gesamtschule, fühlt man sich unweigerlich an den Film „Täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert. Auch in diesem Jahr gab es wieder ein Krimi um die begehrten Plätze. Die Frustration unter den Eltern ist verständlicherweise groß, weil in den vergangenen Tagen die Ablehnungsbescheide bei über 20 Familien im Briefkasten lagen. Doch wie kann es sein, dass wir in den letzten Jahren immer wieder um Plätze für unsere Rheinbacher Kinder bangen müssen?

Der Grund in all den Jahren war immer der gleiche: das fehlende Gesamtschulangebot in den Nachbargemeinden. Kinder aus einer Gemeinde ohne Gesamtschule werden beim Anmeldeverfahren an der Rheinbacher Gesamtschule rechtlich den Rheinbacher Kindern gleichgestellt. Insbesondere Eltern aus Swisttal meldeten in großer Anzahl ihre Kinder in Rheinbach an. Dieses Verhalten ist solange nachvollziehbar und legitim, solange in der eigenen Kommune kein Gesamtschulangebot vorhanden ist. Dies galt jedoch nicht mehr für das aktuelle Anmeldeverfahren. Denn Swisttal hat sich aufgrund des hohen Bedarfes auf den Weg gemacht, die eigene Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln. Trotz des nun vorliegenden Gesamtschulangebotes in Swisttal, entschieden sich zahlreiche Swisttaler Eltern, dieses Angebot auszuschlagen und ihre Kinder wieder in Rheinbach anzumelden. Dies führte dazu, dass die Rheinbacher Gesamtschule aufgrund des streng geregelten Anmeldeverfahrens auch in diesem Jahr wieder vielen Rheinbachern eine Absage erteilen musste. Diese abgelehnten Rheinbacher Kinder müssen nun die Gesamtschule in Swisttal besuchen.

„Hier liegt eindeutig ein Fehler im System vor“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Schneider, der auch Vorsitzender des Rheinbacher Schulausschusses ist. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Gesetzgeber solch einen Schultourismus zulässt.“ In der Vergangenheit wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Die Entscheidungsträger im Schulministerium sahen jedoch keine Notwendigkeit, das Schulgesetzt in diesem Punkt zu ändern. Nur eine eigene Gesamtschule in Swisttal konnte hier Abhilfe schaffen. Durch das Anmeldeverhalten einiger Swisttaler Eltern wurde nicht nur die Umwandlung der Swisttaler Sekundarschule in eine Gesamtschule fahrlässig aufs Spiel gesetzt, sondern auch die Ablehnung Rheinbacher Kinder billigend in Kauf genommen. Glücklicherweise konnte am letzten Tag des Anmeldeverfahrens die Gesamtschule in Swisttal die notwendigen 100 Anmeldungen noch nachweisen, sodass nun auch Swisttal ein attraktives Gesamtschulangebot anbieten kann.

„Die CDU Rheinbach begrüßt sehr, dass in Zukunft eine Anmeldung zu Lasten Rheinbacher Kinder nicht mehr möglich ist, bedauert aber zugleich, dass wir die Ablehnung einiger Rheinbacher Kinder an der Rheinbacher Gesamtschule nicht verhindern konnten,“ so Schneider.